- 5557 - 1336. Januar 29. Prag (act. et dat.). fer. sec. prox. a. fest. pur. b. Mar. virg. Johann, Herzog i. Schlesien u. Herr v. Steinau, bek., daß er m. Rat u. Zustimmung seiner Getreuen freiwillig aus besonderer Liebe zum großmächtigen Fürsten H. Johann, König v. Böhmen u. Grafen v. Luxemburg, seinem geliebten Herrn, dafür, daß derselbe ihm Stadt u. Land Glogau mit allen Rechten, Nutzungen u. Zugehörungen aut seine Lebenszeit zum Besitz und Genuß als Herrn, Nutznießer u. Statthalter überwiesen u. anvertraut hat, diesem (Joh. v. Böhm.), dessen Erben u. Nachkommen dargereicht, geschenkt u. für immer zu Erb und Eigen aufgelassen hat sein Herzogtum oder Land Steinau, nämlich mit den Städten Stynavia (Steinau), Gora (Guhrau), Lubyn (Lüben) u. Wrawnstat (Fraustadt) mit den dazu gehörigen Burgen u. Festungen, mit all den dazu gehörigen Eigentums-, Herrschafts- u. sonstigen Rechten, mit allen Nutzungen seines Landes an Dörfern, Alloden, Feldern, Wegen, Flüssen, Gewässern, Wasser- u. Windmühlen, Jagden, Fischereien, Fischteichen, Gerichtsstätten, Münzen, Zöllen, Patronatsrechten, Lehen, Vasallen, Rittern, Mannen, Untersassen, Zinspflichtigen, Bauern, Juden, ferner mit allen u. jeden jetzigen u. dermaleinstigen Nutzungen auf, über u. unter der Erde, mit den Mineralien, Metallen, Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen u. von anderer Art, nämlich Steinsalz u. allen sonstigen denkbaren Erträgnissen, wobei er sich u. seinen Erben nichts vorbehält. Zu weiterer Sicherheit verspricht er unter Leistung eines körperlichen Eides, niemals heimlich oder öffentlich diese Verreichung zu widerrufen u. rückgängig machen zu wollen unter Berufung auf päpstliche, kaiserliche oder v. römischen Königen erwirkte Urkunden, Privilegien u. Indulgenzen oder sonstwie u. befiehlt daher allen u. jeden Vasallen, Bürgern etc. in gen. Herzogtum Steinau u. allen zugehörigen Landen, dem König u. dessen Erben als dem wahren u. natürlichen Erbherren den Huldigungs-u. Treueid zu leisten, indem er gleichzeitig sie v. dem ihm geleisteten Huldigungs- u. Treueid für immer losspricht. Z.: H. Wytko Bischof v. Meißen, H. Rudolf Herzog v. Sachsen, Tymo v. Kolticz u. Heinrich v. Lypa, Ulrich Pflug, Otto v. Cussburg (Keuschburg), Kunad v. Borsnicz, die Bresl. Bürger Gysco v. Reste, Johann v. Lubek u. Konrad v. Ullenbruch u. a. m.) [Der ausstellende Notar ist nicht genannt. Die Fassung des Textes mit den gen. Eventualmöglichkeiten läßt als Herstellungsort der Urk. die kgl. böhm. Kanzlei annehmen]. A. d. jetzt im Prager Staatsarch. befindlichen Orig., auf dessen Bug von ziemlich gleichzeitiger Hand Ponatur ad homagia Polonorum steht, u. an welchem an blauroten Schnüren das kleine Adlersiegel des Ausst. mit der Umschrift S. JOHIS DUC. SLE. GLOG. DNI hängt, abgedr. v. Grünhagen u. Markgraf i. d. Lehns- u. Besitzurkunden Schlesiens etc. I (1881), S. 139 ff. Ältere Abdrucke bei Balbin, Dumont, Lünig Reichsarchiv, Pars spec. Contin. I, 289, Henelii Silesiogr. Renov. II, Cap. IX, pag. 845 ff. u. zuletzt auszüglich bei Emler, Reg. Boh. et Mor. IV, 108. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke. |